Basler Erdfarben auf Keramik, Papier, Textil
Zoe Vai verwandelt Erden mithilfe der Hitze eines Brennofens. Zu Beginn ihres Experimentierprozesses werden die Erden als unveränderte Rohstoffe gebrannt oder in gemahlenem Zustand als Glasur verwendet. Alle Glasuren bestehen zu 100% aus dem Rohstoff, der lediglich mit Wasser gemischt wird und auf Porzellan aufgetragen wird. Die chemische Zusammensetzung des Rohmaterials führt zur Entwicklung der Farben während des oxidierenden Brennvorgangs im Elektroofen. Die Recherche visualisiert die unterschiedliche Farbigkeit beeinflusst von der Brenntemperatur.
Leonie Amsler bringt die Erdfarben mit den Werkzeugen des Tiefdrucks zu Papier. Die aufbereiteten Farben werden mit Öl gemischt und mit Kupferplatte und Radierpresse auf säurefreies Büttenpapier gedruckt. Neben den Drucken sind ausserdem Studien und Arbeiten entstanden, bei welchen die Farben direkt auf das Papier aufgewalzt oder mit dem Pinsel auf Baumwollgründe aufgetragen wurden. Als Bindemittel dienten Leinöl und ein wasserbasierter Pigmentbinder.
Eva Brunner bedruckt ihre Textilien mit der Siebdrucktechnik. Die Erden werden mit dem Binder zu einer Druckpaste angemischt. Die Recherche untersucht zwei Bindemittel, welche für natürliche Fasern geeignet sind. Es handelt sich zum einen um eine wasserbasierte Siebdruckpaste und zum anderen um eine Paste mit einer eigens ausgearbeiteten Rezeptur. Dabei liegt der Fokus auf der Zirkularität.
Um die Farbechtheit zu prüfen, wurden die Drucke fixiert und die Textilien anschliessend gewaschen.
In Naturreservate und Naturschutzgebiete darf nicht eingegriffen werden. Die Erde ist Teil der Umwelt und soll mit Vorsicht behandelt werden. Für den Abbau von Erden müssen die zuständigen Behörden angefragt werden.